Selbst eingeschlossen

Wir beliefern das Blindenheim in Meschede mit Backwaren. Nun feierte das Heim am 23. April 2005 einen besonderen Nachmittag mit den Bewohnern und bestellte dazu 500 kleine Sahne- und Obstteilchen. Damit unsere Konditorei diese nicht in der üblichen Hektik machen musste und dem Heim eine Anlieferung bis Mittag reichte, wollte ich die Ware morgens nach Meschede bringen. Damit die Kuchenstapel im Auto fest saßen und nicht seitlich wackelten, stellte ich 2 leere Körbe hochkant dazwischen.

Als ich dann in Meschede von der Autobahn fuhr, hörte ich, wie die beiden leeren Körbe umfielen und die Kuchenstapel seitlich hin und her rollten. Da der Weg zum Blindenheim steil und kurvig ist, wollte ich sicherheitshalber die leeren Körbe wieder zwischen die Stapel stellen. Also parkte ich kurz am Straßenrand und öffnete die hintere Türe. Gerade als ich die Körbe in der Hand hatte, schlug der Wind die hintere Türe zu!

Nun stand ich im Laderaum des LKW, der Motor lief, mein Handy lag auf dem Beifahrersitz und ich konnte die Türen von innen nicht öffnen, da der Laderaum ganz verkleidet ist.

Die erste Idee war, die Glasscheibe zwischen dem Laderaum und dem Fahrerhaus auszubauen. Dies stellte sich allerdings schnell als nicht so einfach heraus, zumal ich ja auch kein Werkzeug bei mir hatte. Die nächste Möglichkeit war, auf Fußgänger zu warten und dann zu klopfen und zu rufen. Durch die Trennscheibe konnte ich sehen, wenn sich jemand von vorne näherte. Als dies endlich soweit war, klopfte und rief ich, als der Passant genau neben mir war-aber er machte die Türe nicht auf! Das war bei den nächsten 5 Passanten genau so-sicher dachten sie, das wäre eine „Versteckte Kamera-Aktion“. Nach einer 1⁄4 Stunde öffnete mir dann endlich jemand die Türe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mir so etwas so schnell nicht wieder passiert! (E. Vielhaber)



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